Toller Thriller mit kleinen Abzügen
Von: Die lesende Anna Datum: 27.11.2025
Elena Gerink ist Privatdetektivin in Wien und wird mit der Suche nach dem verschwundenen florentinischen Maler Salvatore Del Vecchio beauftragt. Ihre Ermittlungen führt sie relativ schnell nach Italien, wo sie zufällig auch auf ihren Mann Peter Gerink trifft. Peter ist Polizist und als Spezialist des Bundeskriminalamts auf der Suche nach einer verschwundenen Österreicherin in Italien. Obwohl die Ehe von Elena und Peter stark kriselt, merken die beiden schnell, dass ihre Fälle näher zusammenhängen als zuerst gedacht…
Andreas Gruber ist ja einer der bekanntesten Thrillerautoren Österreichs. Trotzdem habe ich erst zwei Bücher von ihm gelesen, nun aber auch Band 1 der Herz-Reihe. Gruber hat einen sehr angenehmen und flüssigen Erzählstil. Er beschreibt detailliert, aber auch nicht zu ausschweifend, dass macht seine Bücher sehr angenehm zu lesen. Für die Herz-Reihe hat er wieder zwei einzigartige Charaktere geschaffen, die mir aufgrund ihrer persönlichen Beziehung zueinander, richtig gefallen haben. Elena und Peter haben beide ihre Stärken und Schwächen, das macht das Buch offen für eine gute Charakterentwicklung, die mir ja sehr wichtig ist - auch in Thrillern. Der Autor hat schon in der Rache-Reihe bewiesen, dass er ein Meister darin ist, zwei Handlungsstränge gekonnt miteinander zu verknüpfen. In Herzgrab hat mir das fast noch besser gefallen, weil die beiden Handlungen schon viel früher zusammengefunden haben. Das Ende war mir allerdings etwas zu sehr in die Länge gezogen, hier hätten 50 Seiten weniger auch gereicht. Insgesamt ein guter und lesenswerter Reihenauftakt mit viel Abwechslung, spannenden Charakteren und einer atmosphärischen Kulisse.